Italiens Staatspräsident genehmigt neuen nationalen Feiertag
08.10.202514:51
Italien/Freizeit/Feiertage/Christentum/Religion
Dank Franz von Assisi haben Italiener künftig 13 arbeitsfreie Tage im Jahr
Rom, 08.10.2025 (KAP) Italiens Staatspräsident Sergio Mattarella hat einen neuen staatlichen Feiertag zu Ehren des heiligen Franziskus von Assisi am 4. Oktober genehmigt. Das teilte der Präsidentenpalast am Mittwoch mit. Der Gedenktag war schon einmal 1958 eingeführt, aber 1977 im Zuge einer Feiertagsreform wieder abgeschafft worden. Der Tag solle künftig zur Förderung der Werte des Friedens, der Geschwisterlichkeit, des Umweltschutzes und der Solidarität dienen.
Das Gesetz war zuvor von Abgeordnetenkammer und Senat verabschiedet worden. Ihren jeweiligen Präsidenten schickte Mattarella zugleich ein Schreiben mit kritischen Anmerkungen zu dem neuen Gesetz, wie es hieß. Unklar sei, ob der Tag ausschließlich dem heiligen Franziskus gewidmet sei oder auch der heiligen Katharina von Siena. Ihr Festtag wird in Italien ebenfalls am 4. Oktober begangen.
Weiter sei vorgesehen, dass Schulen an diesem Tag entsprechende Initiativen fördern sollten, die mit den Werten, für die die beiden Heiligen stünden, in Einklang seien. Da durch den nun genehmigten Feiertag die Schulen geschlossen seien, müsse auch hier Klarheit geschaffen werden. "Ich fordere daher das Parlament auf, die erforderlichen Korrekturen an der Maßnahme vorzunehmen", so Mattarella. "Abschließend möchte ich noch einmal betonen, dass Gesetzestexte klare und eindeutige Inhalte haben müssen."
Franz von Assisi (um 1181-1226) ist Schutzpatron Italiens und eine der bedeutendsten Gestalten der katholischen Kirche. Sein Ideal radikaler Armut prägte Orden wie die Franziskaner, Kapuziner und die Klarissen. Auch Papst Franziskus (2013-2025) wählte seinen Namen in Erinnerung an den Heiligen, der als Symbol für Demut und Einfachheit gilt.
Katharina von Siena (1347-1380) war eine italienische Mystikerin, Dominikanerin und Kirchenlehrerin. Sie setzte sich für Reformen in Kirche und Gesellschaft ein, wirkte politisch als Friedensstifterin und drängte Papst Gregor XI. zur Rückkehr von Avignon nach Rom.